Freitag, 11. Dezember 2009

Alice Schwarzer über das Schweizer Minarett-Verbot.


Alice Schwarzer hat die Problematik der Zuwanderung und der Integration patriarchalischer Kulturen richtig erkannt. Sie schreibt in EMMA:
Jetzt also hat es gesprochen, das Volk – und ein Aufschrei geht durch das Europa der Medien und Politik. Am 29. November haben bei einer Volksabstimmung 57 Prozent aller SchweizerInnen für ein Verbot des Baus von Minaretten gestimmt, darunter, heißt es, auffallend viele Junge und Frauen.-
Und nun? Schock. Was sollen nur die Anderen von uns denken?-
Große Aufregung. Allein, die meiner Meinung nach wichtigste Frage wurde bisher kaum gestellt: Warum haben 57 Prozent der SchweizerInnen sich für das Minarett-Verbot entschieden? Was steckt hinter dieser rigorosen Ablehnung von Türmen aus Stein, von denen aus der Muezzin zum Gebet ruft?-
….hinter dieser Minarett-Abstimmung steckt natürlich viel mehr: nämlich das ganze Unbehagen! Das Unbehagen an den Gottesstaaten und ihren Steinigungen und Selbstmordattentaten. Das Unbehagen an der (Zwangs)Verschleierung von Frauen sogar mitten in Europa. Das Unbehagen an der Zwangsverheiratung von hierzulande aufgewachsenen Töchtern und Söhnen. Das Unbehagen an der statistisch nachweisbaren höheren Gewalt in traditionellen muslimischen Familien. Das Unbehagen an der Relativierung von Emanzipation und Rechtsstaat, ja der ganzen Demokratie - und das im Namen „anderer Sitten“ und eines „wahren Glaubens“. Kurzum: Die Sorge um die in den letzten 200 Jahren so mühsam und blutig erkämpften Menschenrechte im Westen.-
Die Debatte lässt sich nicht länger gewaltsam unterdrücken. Umfragen belegen: Die Mehrheit der Europäer (55 Prozent) sieht im Islam heute eine „Religion der Intoleranz“. Und 78 Prozent stimmen dem Satz zu: „Die muslimischen Ansichten über Frauen widersprechen unseren Werten.“-
Also: Viele sehr gute Gründe für alle Menschen in Europa, endlich offen über ihr Unbehagen an einem demokratiefeindlichen Islamverständnis reden zu können – und nicht länger hinter verschlossener Türe darüber zu flüstern. 
Lesen Sie den ganzen Artikel in emma.de.

1 Kommentar:

  1. Hoi zäme, an der Arena vom letzten Freitag hat Frau Schwarzer gut abgeschnitten. Schade, dass der Moderator Brennwald sie nie ausreden liess. Brennwald war wie üblich der Diskussion nicht gewachsen und hat immer im falschen Moment eingegriffen. Am überzeugendsten wirkte der Weltwochen-Herausgeber Roger Köppel, der mit guten Argumenten und intelligent diskutierte. Schlecht war Roger Schawinski, der in Sachfragen ungenügend informiert ist undtypisch perfide persönliche Angriffe auf seine Gegenparts unternommen hat. Es ist unverständlich, dass so eine Null und so ein Schnurri wie Schawinski überhaupt an solche Anlässe eigeladen wird. Carlo.

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